Der Weg zum High Roller

Online-Glücksspiel ist theoretisch für jedermann zugänglich. Dennoch fließen dabei teilweise enorme Summen über die virtuellen Tische, so dass sich einige Spieler vielleicht fragen, wie Menschen um so viel Geld spielen können – doch die Antwort auf diese Frage klingt dann weitaus weniger spektakulär.

Zeig mir deine Roll

Diese „Roll“ ist die Abkürzung für Bankroll, also die zur Verfügung stehende Menge an Geld auf dem Online-Konto. Wer etwa bei einem beliebigen Betreiber von Online-Poker 50 US-Dollar einzahlt, wird ohne Frage in die Kategorie der sogenannten Low Roller fallen – denn 50 US-Dollar sind unter Umständen schnell verspielt. Damit diese Summe auch bei längeren Verlustphasen länger ausreicht, muss der Spieler an Tische mit sehr kleinen Einsätzen im Bereich von zwei bis fünf Cents pro Blind spielen. Da es sich dabei offensichtlich um sehr kleine Beträge handelt, sind diese Spieler als Low Roller bekannt.
Analog dazu sind Mid Roller diejenigen Spieler, die bereits an Tischen mit Blind-Einsätzen von vielleicht einem bis zehn US-Dollar spielen. Um an diesen Pokertischen spielen zu können, sollte die eigene Bankroll bereits zwischen 3.000 und 30.000 US-Dollar betragen. Den Abschluss bilden die High Roller, welches ausschließlich entweder professionelle und exzellente Pokerspieler oder einfach wohlhabende Geschäftsleute sind. Diese kaufen sich dann mit Summen ab 40.000 US-Dollar aufwärts an den entsprechenden Tischen ein, Verluste und Gewinne in Millionenhöhe sind dabei innerhalb kurzer Zeiträume an der Tagesordnung.

Wie können Mid Roller und High Roller um diese Summen spielen?

Dabei kommt es einfach auf den Gesamtumfang der Bankroll an. Wenn ein Spieler 10.000 US-Dollar verliert, aber eine Million US-Dollar auf seinem Konto hat, entspricht dies nur einem Prozent seines Geldes. Genauso können normalsterbliche Spieler fünf US-Dollar verlieren, wenn sie 500 US-Dollar besitzen – es ist weiterhin nur ein Prozent des gesamten Besitzes.
Wenn also im Fernsehen bei bestimmten Pokersendungen astronomische Summen über den Tisch geschoben werden, ist das meistens (es gibt natürlich Ausnahmen) nur ein Beweis dafür, dass diese Spieler eine entsprechende Bankroll besitzen und sich den Verlust leisten können. Anderenfalls wäre es auch dumm, überhaupt an derart hohen Partien teilzunehmen. Der überwältigende Anteil an Spielern setzt sich also eher aus Low Rollern zusammen, denn den Aufstieg auf die hohen Limits schaffen nur wenige Pokerexperten.