Ist Poker Glücksspiel
Kategorie:
Poker
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Ist Poker ein Glücksspiel?

Montag, 01 Juli 2013 09:53    
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In Deutschland gibt es gesetzliche Änderungen, die eine Besteuerung der Pokergewinne miteinbeziehen und nun stellt sich mal wieder die alte Frage, ob Poker ein Glücksspiel oder ein Geschicklichkeitsspiel sei. Wir sind der Frage einmal analytisch auf den Grund gegangen und sind zu einem klaren Schluss gekommen.

Das Pokerspiel ist auf vielen Ebenen sehr komplex geworden und im Vergleich zu den vergangenen Jahren hat sich das Spiel konstant verändert. Doch kann man immer noch davon sprechen, dass Poker ein Glücksspiel ist, oder ist es durch die viele Faktoren vielleicht sogar ein Geschicklichkeitsspiel?!

 

Die Glückskomponente

Man kann sich beim Poker nie gänzlich über den Ausgang einer Hand sicher sein. Hierzu gibt es ein einfaches Beispiel: Zwei Spieler gehen Allin und der eine hat Asse und der andere hat ein Zweierpaar. Nun sind die Chance für den ersten Spieler mit den Assen sehr gut und zu ungefähr 80% wird er diese Hand auch gewinnen. Doch am River kommt eine Zwei und die schlechtere Hand gewinnt. Man hat eben Glück gehabt. Dieses Glück zieht sich immer durch das Spiel und es ist mathematisch auch erklärbar. Die Glückskomponente beim Pokerspiel ist also durchaus gegeben.

 

Gute und schlechte Spieler

Warum gibt es trotz der Glückskomponente gute und schlechte Spieler? Das ist eigentlich auch ganz einfach zu erklären. Und zwar kann man schlechte und gute Entscheidungen treffen. In unserem Beispiel wäre das Allin mit dem Zweierpaar eine schlechte Entscheidung und deshalb wird der schlechte Spieler auch langfristig weniger Geld gewinnen. Wenn man die Begriffe und die Funktionen der Odds und Outs oder Pot Odds versteht, Gewinnwahrscheinlichkeiten einzuschätzen weiß und sich an gewisse Regeln hält, dann hat man einen Vorteil. Diesen kann man als Geschick oder Skill einordnen und so kann man sagen, dass Poker ein Geschicklichkeitsspiel sei.

 

Die Mathematik

Alle Aktionen, Hände und Situationen kann man beim Pokerspiel in Wahrscheinlichkeiten und Statistiken zusammenfassen. Dem Spieler helfen dabei zahlreiche Bücher oder Hilfsprogramme und alles ist mathematisch erklärbar. Die Zahlen können einem beim Gewinnen helfen und jede Aktion in eine unprofitable oder profitable Situation zusammenfassen. Durch die Mathematik hat man also einen Vorsprung durch Wissen und dieses Wissen kann man in bares Geld am Pokertisch umwandeln. Auch in diesem Punkt wäre Poker also mehr ein mathematisches Geschicklichkeitsspiel als ein Glücksspiel!

 

Fazit

Nehmen wir also an, dass ihr viel Poker spielt und nebenher Theorie paukt. Ihr lernt die Pokerbegriffe, wendet das Bankroll Management an, könnt die Situationen mathematisch einordnen und trefft profitable Entscheidungen nach den Odds und Outs. Für euch sollte Poker dann doch ein Geschicklichkeitsspiel sein, bei welchem ihr gegenüber schlechten Spielern einen Vorteil habt?!

Die Erfahrung sagt ganz klar NEIN. Die Glückskomponente ist im Poker einfach zu hoch. Natürlich kann man durch gute Entscheidungen und gutes Poker profitabel spielen, aber gegen das Glück ist man machtlos. In unserem Beispiel hätten wir gegen eine sehr schlechte Hand mit unserer sehr guten Hand verloren. Wir haben eigentlich alles richtig gemacht, doch das Glück war nicht auf unserer Seite. So ist Poker immer noch ein Glücksspiel und ohne das Glück würde es auch nicht so viel Spaß machen! Sonst könnten wir auch Schach spielen...

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