Spielertyp – Rock

Jeder, der schon einmal Poker gespielt hat, der wird wissen, dass jeder Pokerspieler eine unterschiedliche Spielart passend zu seiner Persönlichkeit besitzt. Grundlegend unterscheiden sich die einzelnen Pokerspieler, doch wenn man genau hinschaut, dann häufen sich manche Verhaltensweisen. So kann man die Spieler gewissen Typen zuordnen und sie dann ausspielen. Dieses Mal geht es um den Spielertyp "Rock".

Rock heißt übersetzt so viel wie Stein oder Fels und dies beschreibt schon sehr viel Grundlegendes über den Spieler. Man beißt sich sozusagen an dem Stein die Zähne aus, denn er wird nicht viele Karten spielen und  wenige Fehler begehen, doch genauso passiv agiert er auch mit schlechten Karten. Wenn man also den Charakter, die Eigenschaften und das Spielverhalten eines Spielers einem Rock zuordnen kann, dann kann man ihn durch sein eigenes angepasstes Spiel ausspielen. Trotzdem sollte man nicht zu weit aus der eigenen Komfortzone gehen, denn ein guter Spieler kann dann euch ausspielen. Diesen Hintergedanken solltet ihr immer haben.

Rocks sind generell unbequeme Gegner, denn es ist kaum möglich sie aus der Reserve zu locken. Fast schon emotionslos folden sie alle ihre schlechten Hände und entgehen so den schwierigen Situation. Zwar verlieren sie somit viele gute Spots (gute Situationen, in welchen man Profit machen könnte) und verpassen Bluffs, doch das ist ihnen egal. Ein Rock spielt nur wenige Hände. Wenn man hier Zahlen nennen möchte, dann folden sie cirka 70% ihrer Starthände. Diese Information kann man sich zum Vorteil machen, denn man kann sehr genau einschätzen, wie gut die Hand des Gegners ist. So entstehen oftmals nur kleine Gewinne für den Rock, doch das ist genau sein Ziel. Durch kleine aber stetige Gewinne den Stack ausbauen.

Wenn man also einen Rock identifiziert hat – und das wird man sowohl offline als online – dann ist er der wohl am schwersten auszuspielende Spielertyp beim Pokern. Durch seine Chipsverliebtheit setzt er meist vorsichtig und wittert jede Falle. Man kann also schwer Geld verdienen, denn in den meisten Fällen wirft er seine schlechten Karten schon vor dem Flop weg. Man muss sich also im Klaren sein, dass man bei seinen schlechten oder mittelmäßigen Händen sehr viel Hilfe auf dem Board braucht, um die guten Karten des Rocks zu schlagen. Wenn man aber einen Spot zum Bluffen erkennt, dann sollte man diesen Nutzen. Da der Rock nach dem Prinzip der Verlustminimierung handelt, wirft er mittelmäßige Hände öfter weg als man glaubt. Zeigt ein Rock also Schwäche, dann sollte man diese gnadenlos ausnutzen und ihn zum Folden bringen.
Eine weitere Strategie ist es, den Rock einfach zu ignorieren. Wenn man die Premiumhände (Asse, Könige usw.) einmal nicht betrachtet, dann könnte man einfach kaum gegen ihn spielen. Er wird eh nur die besten Starthände beim Poker spielen und wir können kein Geld verdienen.
Kleines Geld liegt beim Rock auch in den Blinds versteckt. Da er viele Karten schon vor dem Flop wegwirft und er sich bei einer Erhöhung nicht provoziert fühlt, kann man stetig seine Blinds angreifen. Er wird einem das nicht übel nehmen, sondern sich weiter auf seine guten Karten konzentrieren. Wacht er aber auf, dann gilt es vorsichtig zu sein und oft seine eigenen Karten zu folden!

Im Prinzip handelt der Rock nach Lehrbuch. Er spielt seine guten Karten, setzt wenn er getroffen hat und geht schwierigen Situationen aus dem Weg. Eure Chance liegt in einem aggressiven Setzverhalten bei niedrigen Boards im Sinne eines Bluffs. Allerdings muss man noch einmal betonen, dass der Rock der schwerste Gegner ist und generell eher ignoriert werden sollte!