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Thema: Lufthansa Meilen und Las Vegas

  1. #1
    IndexP ist offline Super-Moderator
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    Standard Lufthansa Meilen und Las Vegas

    Zum letzten (einem ‚runden’) Geburtstag gab es für meine Freundin von mir eine Kalifornien-Rundreise geschenkt. Nun ja, nicht ganz ohne Hintergedanken – schließlich möchte sie ja gewiß nicht ohne Begleitung fahren, wofür ich mich natürlich uneigennützig angeboten habe.

    Die zeitliche Planung verlief etwas schwierig, aber fast wie durch ein Wunder öffnete sich für uns zwischen Ende April und Ende Mai ein passendes Zeitfenster – mit der kleinen Einschränkung, dass es wegen einiger Hier-vor-Ort Pflichten nur zu einem 9-Tages-Trip an die Westküste der USA reicht. Kein komfortables Zeitbudget, aber machbar.

    „Zufälligerweise“ hatte ich gerade zwei Tage vorher auf der Miles&More Webseite der Lufthansa ein für mich attraktives Angebot entdeckt.
    Vielflieger und Meilenjäger werden jetzt sicher die Nase rümpfen – die sollten den kommenden Absatz einfach überlesen:
    Condor bietet von Mitte April bis Ende Juni einige Meilen-Schnäppchen an. Neben Zielen auf den Kanaren, in Kanada und Mexiko war unter anderem auch ein Hin&Rückflug (in der Economy Class) mit Condor für die Strecke Frankfurt/LasVegas zu bekommen – gegen Einsatz von 30.000 Lufthansa Meilen und Bezahlung der üblichen Steuern und Gebühren.
    Wie gesagt, für Profi Meilenjäger ist ein solcher Einsatz sozusagen unwürdig – und Meilen standardmäßig mindestens für Business Class einzusetzen.
    Wer Genaueres wissen will, einfach mal bei flyertalk.com oder vielfliegertreff.de vorbeischauen.

    In meinem Fall stand Business Class nicht zur Debatte, die Meilenschnäppchen wurden einfach nur für die Economy Class angeboten. Außerdem sieht meine Rechnung so aus: Ein übliches Economy-Ticket (Deutschland – Westküste USA; also nach Los Angeles, San Francisco oder Las Vegas) hätte für den anvisierten Zeitraum im Mai nicht unter 900 Euro gekostet. Inklusive des Zubringerflugs – andererseits wäre mindestens ein Umstieg (Frankfurt/München) nötig gewesen, gegebenenfalls noch ein zweiter in den Vereinigten Staaten.

    Zurück zu unserer Planung:
    Mit Rail&Fly (Gesamt-Kosten von 116 Euro für Hin- und Rückfahrt) reisen wir am Vorabend entspannt in Frankfurt/Main an, übernachten in Frankfurt im Holiday Inn – und begeben uns dann am nächsten Vormittag ganz entspannt zu unserem Transantlantik Flug.
    Wir haben in den letzten zwei Jahren schon gute Erfahrungen mit diesem Vorgehen gemacht – die Hektik am Abflugtag fällt weg, der Urlaub beginnt quasi einen halben Tag eher.
    Die Gesamt-Kalkulation sieht also so aus: Kosten für Rail&Fly, das Holiday Inn in Frankfurt zu einem unglaublichen Schnäppchen-Preis gebucht (bei Ab-in-den-Urlaub für 52 Euro; alle anderen Portale verlangten 110 Euro aufwärts) – dazu die Condor-Flüge für 30.000 Lufthansa-Meilen zuzüglich 315 Euro Steuern und Gebühren. Die 30.000 Meilen haben mir also jeweils ca. 500 Euro erspart – wie ich finde, ein guter Kurs.

    Kleiner Seitenhieb noch auf die Meilenjäger: Die Verfügbarkeit von Prämientickets (egal ob Economy oder Business/First) für reguläre Star-Alliance Flüge Richtung USA ist zu meinem großen Entsetzen einfach mal dramatisch schlecht – für den gesamten Frühling und Sommer quasi nicht planbar. Was nützen mir Prämientickets mit entweder 3 Tagen oder 4 Wochen USA-Aufenthalt? Dazu kommt: Ich kann zwar von meinem Wohnort starten, liege dann (neben 105.000 Lufthansa-Meilen für das Business-Ticket) aber schon bei 440 Euro Zuzahlung für Steuern und Gebühren.


    Zurück zu unserer eigentlichen Reise…
    Ich selbst war schon insgesamt dreimal an der Westküste der USA, davon zweimal inklusive Las Vegas. Für meine Freundin dagegen ist es nach zweimal Florida der erste Westküsten-Trip.
    Daraus folgt dann auch fast zwangsläufig - wir wählen für unsere Rundreise den Klassiker:
    Start in Las Vegas, durch das Silicon Valley nach San Francisco, an der Pazifik-Küste runter nach Los Angeles – und dann durch die Wüste zurück nach Las Vegas. In 9 Tagen auf jeden Fall machbar, aber für Sonderwünsche oder große Umwege reicht die Zeit dann doch nicht.

    Eine solche Rundreise bietet genügend Stoff für mehrere Beiträge – ich beschränke mich in diesem Teil auf Las Vegas, weil ich auch auf einen ganz besonderen Punkt hinaus will.

    Anhand meines Reisepasses stammen meine Las-Vegas-Erfahrungen aus den Jahren 2003 und 2006. Der letzte Besuch liegt also inzwischen schon eine Weile zurück. Beim ersten Trip im Jahre 2003 bin ich in Las Vegas auf Anraten eines Freundes im Casino-Hotel „Sahara“ abgestiegen. Ein 3,5-Sterne Hotel – am nördlichen Ende des Strips.
    Wohl eines der ersten und damit auch ältesten Casino-Hotels am berühmten Las Vegas Strip. Die Hotel-Übernachtung dort war mit ca. 40 Euro pro Nacht, gemessen am gebotenen Komfort, vergleichsweise preiswert – was im übrigen eigentlich für alle Casino-Hotels in Las Vegas gilt. Zumindestens damals.
    Das Zauberwort heißt Quersubvention – mit den (erwarteten) Gewinnen aus dem Casino-Spielbetrieb werden einfach die Zimmer-Preise der angeschlossenen Hotels gestützt.

    Mein erster Eindruck von Las Vegas war überwältigend. Wenn die Amerikaner eines wirklich können, dann ist es:
    „Klotzen, und nicht kleckern!“
    Das sieht man eben nicht nur an den Skylines diverser Großstädte mit ihren Wolkenkratzern; sondern auch in Themenparks wie „DisneyWorld“ in Orlando, „Universal Studios“ oder eben in den unzähligen Themen-Hotels am Las Vegas Strip.
    Wo findet man schon aneinandergereiht Hotels mit 2000 bis 5000 Zimmern? Flankiert von einem Eiffelturm in halber Originalgröße (am Casino-Hotel „Paris“)?

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    Bild 1: Casino-Hotel "Paris" bei Nacht


    Nicht zu vergessen der nachgebaute „Markus-Platz“ im „Venetian“?

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    Bild 2: Nicht der Markusplatz; dafür aber ein Teilstück des 400m(!) langen Canale Grande im(!) Casino-Hotel "Venetian"

    Die Wasserfontänen vor dem „Bellagio“?

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    Bild 3: Beleuchtete Wasserfontänen zu passender Musik. Ein unglaubliches Erlebnis.
    Im Hintergrund eines der neueren Casino-Hotels - das "Cosmopolitan".


    Die nachgestellte Schlacht vor dem „Treasure Island“? Das tiefschwarze „Luxor“ Casino-Hotel, welches wie eine ägyptische Pyramide aussieht?
    Ich war damals zwei Nächte lang nur damit beschäftigt, durch die einzelnen Casinos zu schlendern – und in jedem Casino aufs Neue die Ideen und Umsetzung der Architekten zu bestaunen. Mit Abstand übrigens mein Favorit - das „Venetian“ ziemlich in der Mitte des Strips.

    Was ich damals nicht wusste: Viele der Highlights wurden erst Ende der 90er Jahre erbaut – waren also zum damaligen Zeitpunkt noch keine 10 Jahre alt. Bei meinem zweiten Las Vegas Abstecher im Jahre 2006 kamen dann meines Wissens nach noch solche Hotels wie „Mandalay Bay“ und das gerade erst fertig gestellte „Wynn“ dazu – und die Prunksucht war weiterhin ungebrochen.

    Umso größer dann mein Entsetzen, als ich vor einigen Wochen im Zuge der diesjährigen Planung auf diversen Vegas-Webseiten stöberte, Hotel-Bewertungen checkte, usw.:
    Das „Sahara Hotel & Casino“ (im Jahre 2003 meine Schlafstätte) – seit Mitte 2011 geschlossen. Zukunft ungewiß.
    Die Kundenbewertungen zu vielen der ehemals vernünftigen Mittelklasse-Casinohotels (wie z.B. Excalibur, Luxor, CircusCircus, Treasure Island) lesen sich alles andere als prickelnd. Größter Kritikpunkt: Die Zimmer werden offenbar ‚auf Verschleiß gefahren’ – notwendige Sanierung bzw. Instandhaltung (aus Kostengründen) aufgeschoben.

    Bei weiterer Recherche ergab sich dann für mich folgendes Bild: Die Finanzkrise ab 2008 ist (im Gegensatz zu vorherigen Krisen) auch an Las Vegas nicht spurlos vorbeigegangen. Manches Mega-Projekt (wie z.B. das „Trump“ oder das „Encore“) wurden noch fertig gestellt – seitdem liegt die Neubau-Tätigkeit aber weitgehend auf Eis.
    Die meisten Mittelklasse-Hotels werden auf Verschleiß gefahren, das „Sahara“ wie gesagt schon geschlossen, andere Casino-Hotels vor allem am nördlichen Ende des Strips (wie z.B. das „CircusCircus“) stehen angeblich kurz vor dem Ruin.

    Vielleicht kann ja jemand mit aktuelleren Eindrücken als meinen aus dem Jahre 2006 etwas zu dem aktuellen und kürzlichen Stand in Las Vegas sagen. Ist da wirklich eine schleichende Verschlechterung zu bemerken? Oder passiert die nur hinter den Kulissen? Oder weitgehend Panik-Mache?
    Nichtsdestotrotz werden wir uns in einigen Tagen ein eigenes Bild machen – und mal sehen, was dann der Vergleich mit meinen Eindrücken aus dem vergangenen Jahrzehnt ergibt…

    Bis dahin…
    Geändert von IndexP (27.11.2013 um 21:05 Uhr)
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  2. #2
    Corito ist offline Neuer Benutzer
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    Zitat Zitat von IndexP Beitrag anzeigen
    Die meisten Mittelklasse-Hotels werden auf Verschleiß gefahren, das „Sahara“ wie gesagt schon geschlossen, andere Casino-Hotels vor allem am nördlichen Ende des Strips (wie z.B. das „CircusCircus“) stehen angeblich kurz vor dem Ruin.
    Ich war erst Anfang dieses Jahres in Las Vegas; habe aber in einem der besseren Hotels geschlafen, und kann daher zu dem Zustand der Mittelklasse-Hotels nicht viel sagen.

    "Erwischt" hat es aber in der Zwischenzeit nicht das "CircusCircus Casino", wie oben vermutet. Sondern das Riviera Casino, welches ja mehr oder weniger schräg gegenüber vom CircusCircus liegt.
    Am 4. Mai schloß das "Riviera" (das zu diesem Zeitpunkt älteste Casino am Strip) wohl für immer seine Pforten.

    Daß das "Riviera" so kurz vor der Schließung stehen würde, ist mir im Februar nicht aufgefallen. (unser Hotel war ja nicht weit weg)
    Im nachhinein erinnere ich mich aber an die herumfahrenden Taxis, die für "1$ Blackjack" im Riviera Casino warben. Wenn man mit solch niedrigen Einsätzen um Kunden werben muß, ist das wohl der nahende Tod eines jeden Casinos.

  3. #3
    Corito ist offline Neuer Benutzer
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    In der Preisklasse hat das dann bestimmt nichts mit schlechter Wartung oder "auf Verschleiß fahren" zu tun.

    Auf der anderen Seite klingt es ja schon etwas lustig/makaber, daß in Las Vegas ein Swimming-Pool(-Bereich) brennt:

    Las Vegas: Feuer bricht an Hotel-Swimmingpool aus - Weltgeschehen | STERN.de

    ...Da war der Badespaß vorbei: Im 14. Stock des Luxushotels "The Cosmopolitan" in Las Vegas ist am Swimmingpool ein Feuer ausgebrochen. Teile des Hauses mussten daraufhin evakuiert werden....

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