Vielleicht habt ihr es schon mitbekommen. Die Bundesländer machen gegen Online Glücksspiel mobil und versuchen mit (scheinbar verzweifelten) Maßnahmen die Glücksspiele einzudämmen.
Für HIntergrundinformationen bieten sich diese Artikel an, aber vielleicht
habt ihr noch mehr Input, Meinungen und Kritik...
Bundesländer verbieten 100 Glücksspielanbieter
Politiker kritisieren Glücksspiel Verbote
Online Glücksspiel: Bundesländer verbieten 100 Spiele im Internet - SPIEGEL ONLINE
Ich habe die Meldung gestern auch gelesen, auf Spiegel.de und bei ndr.de.
Erste Meinungen von meiner Seite:
Ich habe nichts davon bemerkt.Die Bundesländer haben in den vergangenen Jahren mehr als hundert ausländische Glücksspielangebote im Internet untersagt.
Ich nehme an, auch davon werden wir nichts bemerken.Derzeit laufen 28 weitere Verbotsverfahren.
Man muß sich das auch mal vor Augen führen:
Ein deutsches Bundesland verbietet einem in England, Malta, Gibraltar oder Curacao ansässigen Unternehmen irgendwas. Da lachen die doch erstmal drüber...
Oder könnte sich jemand vorstellen, daß es ein deutsches Vorzeige-Unternehmen juckt, wenn eine spanische Provinz-Regierung hier lokale Vorschriften machen will - die selbst mit spanischem oder europäischen Recht kaum in Einklang zu bringen sind?
Das ist der eine Gedanke...
Offenbar will man aber neue Wege gehen:
Mehrere Gedanken dazu:Daher wollten die Länder den Zahlungsverkehr zu diesen ausländischen Anbietern blockieren. Zuständig für die angestrebte Blockade der Überweisungen von Spieleinsätzen ins Ausland ist den Berichten zufolge Niedersachsen. Banken und Kreditkartenunternehmen sollen den Bundesland helfen.
1. Überweisungen an Casinos, Online-Zahlungssysteme, etc. gehen zum großen Teil ja gar nicht mehr ins Ausland. Casinos wie Jaxx oder CasinoClub oder Zahlungssysteme wie Neteller nutzen doch schon seit Ewigkeiten deusche Bank-Konten. Wenn also mal ne Zahlung an den CasinoClub abgeblockt wird, DANN würde ich mal langsam über die Ernsthaftigkeit dieser Aktionen nachdenken.
2. Insgesamt sind das doch Larifari-Aktionen. Erfolgs-Aussichten hätte das ganze vielleicht, wenn man das in einer konzertierten Aktion täte - und die Sache auch von anderen Macht-Stellen (vor allem der Bund) unterstützt werden würde. Aber solange allen klar ist, daß ein solches Vorgehen mit einiger Wahrscheinlichkeit gegen EU-Recht verstößt und die Politiker sich selbst noch streiten (siehe die Äußerungen von FDP-Politiker Kubicki), ist das doch nur ne Spaß-Veranstaltung, um die Leute mal wieder ein bißchen aufzuschrecken und möglichst wieder paar Schäfchen Richtung Lotto/Toto zu treiben.
3. Daß es auch anders geht, haben natürlich die Amis gezeigt: Einen Gesetz-Entwurf durchpeitschen (UIGEA von 2006), paar Manager von Casinos und Zahlungsanbietern verhaften, wenn sie amerikanischen Boden betreten - und anschließend die US-Banken ins eigene Boot holen, indem man diesen ähnliche drakonische Strafen androht.
Aber das funktionierte so eben nur in den Vereinigten Staaten - weil es entweder kein übergeordnetes Recht gibt (im Gegensatz zum Europa-Recht) - oder man als Staat USA übergeordnetes Recht einfach ignoriert. (damit meine ich das damalige Verfahren Antigua vs. USA wegen der Antigua-Sportbüros vor der Welthandels-Organisation WTO - Antigua gewann das Verfahren; kann aber sein Recht gegen die übermächtige USA nicht durchsetzen)
Geändert von IndexP (24.09.2014 um 18:55 Uhr)
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