Umgang mit Spielsucht in Online Casinos

[greekstaar23]

Hallo ,


ich habe folgende Frage, wobei die Erläuterung ein wenig schwieriger sein könnte .


Ich fange von Anfang an an:


Vor über einem Jahr, habe ich einen Account in einem Online Casino geöffnet. Mal gelegentlich gespielt, nichts gewonnen , dann habe ich es sein lassen.


Nun fing ich dort wieder an zu spielen, weswegen auch immer, wer weiß was mich da geritten hat, aber gut war es nicht. Das Ende vom Lied ist, ich verlor ca. 40.000 € in einem Jahr, und gewann , bzw lies mir nichts auszahlen. Ich habe mich dann ein wenig gestritten mit dem Casino, da dieses mir auch nicht entgegen kommen wollte.


Schlussendlich habe ich meinen Account gelöscht.


Nun habe ich zwischenzeitlich meinen Nachnamen geändert, keine Heirat, familiäre andere Gründe und erstellte mir ein wenig später einen neuen Account mit dem neuen Namen, klärte das Casino aber direkt auf, sodass diese nicht behaupten könnten ich habe mir einen 2. Account erschlichen.


Bei diesem Account verlor ich ca 5 000 € in 2 Monaten.


Nun wurde mir das zu bunt und ich habe mich noch weiter auf der Seite umgesehen, was der Anbieter zum Thema Spielsucht mitteilt, da offensichtlich und das gestehe ich mir auch ein, ich unter solch einer leide.


Unter anderem, in meinen Worten beschrieben da ich nicht weiß ob ich den Text hier einfach reinkopieren darf, stand bei :


Wir haben geschultes Personal, welches Spielsucht erkennt, und Spieler drauf hinweist, oder gar Accounts löscht, da wir ja gegen die Sucht sind und so weiter, die Standard Sätze eben.


Nun frage ich mich, wo war dieses Personal, wenn jemand knapp 50.000 € verliert, und sich nicht auszahlen lassen hat, riecht das doch nach Sucht oder nicht ?
In meinen Augen hat das Casino da versagt.


Nun habe ich mich nochmal ans Casino gewand, mit der Bitte, mir meine Einsätze zurück zu erstatten da ich unter dieser Sucht leide.
Wurde erstmal 8 Tage hin und her geschoben und als ich anschliessend eine Antwort bekam, telefonisch, wusste die Mitarbeiterin nichts vom Email Verkehr. Also wurde ich wieder hin gehalten.


Nun bekam ich heute den Anruf, die können nichts für mich tun, außer das ich mir Selber Limits setze.


Wo ich mich dann frage, wo bleibt der Schutz für die Spielsucht bzg gegen Entstehung, gegen die Heilung dessens ?????


Die werben groß damit und trommeln wild, aber im endeffekt, drängen die mich ja noch zum weiter spielen indem die noch was dafür sprechen lassen wollen.


Nun meine Fragen :


Dürfen die Spielsucht so unterstützen ??
Kann ich mit einem Anwalt oder im Besten Fall ohne, meine Einzahlungen oder zumindest, die Hälfte, ein Drittel zurückfordern? Habe ich dabei Erfolg wenn man sich die Geschichte dazu ansieht ???


Ich bin echt verzweifelt, ich habe keinerlei Rücklagen , nichts mehr. Mir ist bewusst dass ich krank bin, aber genau aus diesem Grund lasse ich mich von Bonussen, Angeboten locken, weil ich krank bin. Aber viel mehr zählt, meinen Einsatz zurück zu haben, als mehr zu gewinnen oder einfach nur um das Spielen, was bei vielen Suchtkanken der Fall ist.


Danke schon mal für Antworten, die ernst gemeint sind
P.S. : Tipps gegen Spielsucht brauch ich nicht, da kenne ich mich nun auch schon mit aus

[IndexP]

Hallo greekstaar,

ich kann mich noch gut an Deinen Fall erinnern...
Schließlich hatte damals nicht nur ich einen guten Teil Zeit in die Klärung Deines Auszahlungsproblems investiert - nur um dann ganz zum Schluß, als alles geklärt schien, zu erfahren, daß Du den gesamten zur Auszahlung bereitstehenden Gewinn wieder verspielt hattest.
*autsch*

Auch wenn sich das hart und herzlos anhören sollte, zum Thema Schuld und Verantwortung habe ich eine klare Meinung (was übrigens nicht ausschließt, daß ich im Einzelfall ehrliches Mitleid empfinde...):

Schuld an der Sucht, der Misere und allen seinen seelischen, privaten, beruflichen, finanziellen und sonstigen Folgen trägt allein der Süchtige selbst.

Nehmen wir einen Alkoholiker...schuld ist nicht die Ehefrau, die nicht "genügend aufpaßt". Auch nicht der Wirt, Kioskbesitzer, Tankstellen-Shop-Betreiber oder Supermarkt, wo der Süchtige sein hart verdientes Geld gegen sein Suchtmittel tauscht.
Verantwortung für sein Tun trägt im wesentlichen der Süchtige selbst - und nur er hat letztendlich den Schlüssel in der Hand, daran etwas zu ändern.

Man kann über Co-Verantwortung (der Ehefrau, des Wirtes - und bei Spielsüchtigen eben auch des Casinos...) soviel streiten wie man will...

Es zeugt sicher von hoher moralischer Integrität, wenn ein Wirt einem offensichtlich Betrunkenen oder bekanntem Alkohol-Kranken den Ausschank verweigert - verpflichtet sind sie aber erstmal nur den gesetzlichen Vorgaben.

Auch die Casinos kommen ihrer Co-Verantwortung bis zu einem gewissen Grad nach (Cooling-Off-Perioden, Limits setzen, Möglichkeit des Selbst-Ausschlusses, etc.) - über deren Wirksamkeit kann man geteilter Meinung sein.

Das ganze Gerede von Co-Verantwortung hilft aber alles nichts, wenn der Alkoholiker seinem Wirt treuherzig versichert, daß er ab jetzt seinen Alkohol-Konsum im Griff hat oder sich einfach einen anderen Kiosk/Supermarkt zur Beschaffung sucht.
Oder sich der Spielsüchtige beim Casino "gesund meldet" oder unter anderem Namen neu regisitriert.

Niemand käme außerdem auf die Idee, vom Kiosk-Versorger des Alkoholikers den Kaufpreis der ausgetrunkenen Biere/Spirituosen wieder zu verlangen - oder vom Internet-Provider des Internet-Süchtigen die Flatrate-Gebühren.

Klar ist da beim Thema Spielsucht-Prävention auf den Seiten der Casinos viel Werbe-Sprech und Eigenlob dabei - aber für echte Prävention, also Abstand zum Suchtmittel, ist immer noch der Süchtige selbst verantwortlich.

[IndexP]

Um nochmal direkt auf Deine Frage zu antworten:
Anwalt - vergiß es.
Chancen gleich Null - und wirf jetzt schlechtem, schon versenktem Geld nicht auch noch gutes Geld hinterher.

[IndexP]

Und bezüglich des Casinos nochmal ein persönlicher Tip:

Kontaktiere doch einfach den Repräsentanten des Casinos hier im Forum - er hatte sich ja auch damals beim Auszahlungsproblem intensiv um Dich gekümmert.

Ich will da hier auch keinerlei Hoffnungen verbreiten, ob er da irgendwas für Dich tun kann in der Angelegenheit - aber zumindestens solltet Ihr Euch darüber unterhalten wie man für die Zukunft das "Abstand halten" optimieren kann - und ob man z.B. einen unwiderruflichen Selbst-Ausschluß aussprechen kann.

[greekstaar23]

Erstmal Danke dass du überhaupt geantwortet hast.
Aber ich habe doch so einige Zweifel, dass meine Chancen auf Null stehen.

Ich habe mehrere Berichte über Gerichtsverfahren gelesen wo Spieler die offensichtlich süchtig gewesen sind, gegen Casinos (aber in dem Falle echte reale Spielhallen) vorgegangen sind, und dort ihr Geld zurück erhalten haben. Richterliche Beschlüsse

Demnach bin ich noch guter Dinger dass dies ein Hoffnungschmisser ist.

Es ist eine Krankheit dies gestehe ich mir ein, aber nun geht es ja nicht darum wie man diese umgehen kann, sondern eher wie ich in dem Fall weiter vorgehen kann.

Zumal und darauf setze ich weiter an, ich JETZT von dem Casino die Auskunft erhalte, dass ich eine Auszahlung nicht abbrechen kann.
Diese Einstellung gab es aber nie, als ich das gewünscht habe, und dies habe ich schriftlich. Dort wurde ich darauf hingewiesen , das man dies nicht einstellen kann, man habe immer 48 Stunden Zeit, die Auszahlung zurück zu buchen, welches ich, da ich krank bin, zwei mal gemacht habe, einaml dieser eine Betrag über 7 Tausend und dann auch ein zweiter Betrag über 9000.

Nun stellt sich mir die Frage, wieso können die mir das nun auf einmal anbieten und damals ging es nicht ???

[IndexP]

greekstaar, bevor Du erst Porzellan zerschlägst - bist Du mal meinem Ratschlag nachgegangen?
Oder siehst Du keinen Sinn darin?

Kontaktiere doch einfach den Repräsentanten desa Casinos hier im Forum - er hatte sich ja auch damals beim Auszahlungsproblem intensiv um Dich gekümmert.

[IndexP]

Ich habe mehrere Berichte über Gerichtsverfahren gelesen wo Spieler die offensichtlich süchtig gewesen sind, gegen Casinos (aber in dem Falle echte reale Spielhallen) vorgegangen sind, und dort ihr Geld zurück erhalten haben. Richterliche Beschlüsse

Demnach bin ich noch guter Dinger dass dies ein Hoffnungschmisser ist.

Allgemein kann ich mich nur wiederholen, daß Du Deinen Blick in die Zukunft richten solltest - und nicht in die Vergangenheit. Und, wie schon erwähnt, schlechtem Geld nicht auch noch gutes Geld hinterherwerfen.

Zu Deinem Punkt aber trotzdem zwei konkrete Anmerkungen:

1.
Bezüglich der nicht näher konkretisierten Spielhallen(?)/Casinos-Urteile zu Gunsten des/der spielsüchtigen Spielers gehe ich mal davon aus, daß es sich um stationäre Casinos handelt - mit Ausweis-Kontrolle und der Möglichkeit, eine personenbezogene Sperre bzw. Selbst-Sperre auszusprechen. (Anm.: Deswegen kann ich mir ein entsprechendes Urteil bzgl. Spielhallen nicht vorstellen - ich kenne dort keine personelle Erfassung bzw. Ausweis-Kontrolle)
Ich kann mir hier nur vorstellen, daß ein verurteiltes Casino eine gültige (Selbst-)Sperre nicht beachtet hat.

Wenn ich das richtig gelesen habe - die vorübergehende Sperre bei Casino770/Netbet hast Du doch aber selbst und wissentlich (durch Eröffnung eines zweiten Accounts und expliziter Info an das Casino) aufgehoben, oder?

2.
Weil Du schon mit dem Anwalt gewedelt hast...
Wenn ich das richtig sehe, hat das Netbet Casino seinen Sitz auf Malta.
Du müßtest also ggf. das Geld auf Malta einklagen.

[greekstaar23]

Melden tut sich nur leider keiner...

[IndexP]

OK, ich versuche mal, ihn zu erreichen.
Und weise ihn auf diesen Thread hin.

[Eva123]

Online Casino Mitarbeiter schließen nur Konten, wenn du eindeutig sagst, dass du spielsüchtig bist. Ansonsten kann ja jeder nach einem großen Verlust sagen, dass man spielsüchtig ist und das Geld zurück will.... Ob man es ist oder nicht, das geht leider eh nie, dass man Geld zurückbekommt....