Position beim Poker

Ein wichtiger Aspekt, der von Anfängern gerne unterschätzt wird, ist die Position beim Poker. Durch diese wird bestimmt, wann man an der Reihe ist und wie viele Informationen man vor der eigenen Aktion aufnehmen kann. Dadurch wird die Position sehr wertvoll und anhand ihrer kann man sich auch eine Strategie für die Auswahl seiner Starthände auslegen und davon profitieren.

Allgemein richtet sich die Position, die man an einem Pokertische inne hat, immer relativ zum Dealer. Je später man dran ist, desto mehr Informationen kann man durch die vorhergegangenen Aktionen der Gegner aufnehmen und dadurch sein eigenes Spiel profitabel anpassen. Wenn man zum Beispiel mit einer mittelstarken Hand in die Runde geht und eigentlich diese Hand spielen will, ist es von Vorteil, wenn man erst die Gegner beobachten kann. Man sieht dann, ob es sich lohnen könnte, die eigene Hand auch wirklich zu spielen! Dieser Vorteil der Position lässt sich später und vor allem langfristig in viel Geld umwandeln. Deshalb gehen wir erst einmal auf die einzelnen Positionen ein und zeigen euch, wie sich dies auf die Auswahl der Starthände aus der jeweiligen Position auswirkt.

Blinds

Diese Position beim Poker müssen wir aus zwei Sichtweisen betrachten. Vor dem Flop ist man in einer guten Position, denn man ist erst sehr spät an der Reihe, doch nach dem Flop ist man gleich als erstes dran. Deshalb ist die Position der Blinds nicht gerade von Vorteil und dazu kommt, dass man jedes Mal Geld in den Pot einzahlt. Allerdings könnte man mit guten Händen sehr profitabel erhöhen und schlechtere Hände schon vor dem Flop schlagen! Schlechte Karten sollte man aber tunlichst wegschmeißen! Der Nachteil der schlechten Position nach dem Flop ist zu groß!

UTG

Diese Abkürzung steht für "Under the Gun", was unsere Situation sehr gut beschreibt. Wir stehen quasi unter Beschuss der späteren Positionen. Wir müssen immer ins Blaue hinein agieren und deshalb müssen wir auch unsere Starthände besser auswählen. Die Premiumhände spielen wir aus dieser Position, aber alle anderen sollten wir wegwerfen. Es besteht einfach die Gefahr, dass uns ein guter Spieler mit Position ausspielt und wir keine Chance mehr haben!

MP

In der Middle Position ist unsere Position nicht mehr schlecht, aber auch nicht gut. Wir haben Position auf mehrere Spieler vor uns und haben dadurch einen gewissen Wissensvorsprung. Dementsprechend erhöhen wir auch unsere Auswahl an Starthänden. Wir können nun auch spekulativere Hände wie zum Beispiel suited Connectors einbauen. Trotzdem muss man Acht auf die nachfolgenden Spieler geben!

Cutoff und Dealer

Hier befinden wir uns in der wirklichen Position beim Poker. Der Dealer ist immer als Letzter dran und kann die anderen Spieler gegebenenfalls auch mit schlechten Karten ausspielen. Am besten ist dies mit einem Beispiel zu erklären: UTG erhöht mit JTo um drei Big Blinds. Alle Spieler werfen weg. Nun kann der Dealer zum Beispiel mit 85s auf zehn Big Blinds erhöhen, solange die Blinds sehr tight sind und wegwerfen. UTG steht nun vor einer schwierigen Entscheidung. Eigentlich kann er JT nicht callen und wird dies im Normalfall nicht tun, denn die Hand ist zu schlecht. Durch die Position hat der Dealer also einfaches Geld gewonnen! Das Gleiche gilt dann auch für den Cutoff, doch der hat noch den Dealer hinter sich!

Fazit

Durch die Position beim Poker lässt sich einiges bewegen. Man hat einen wichtigen Wissensvorsprung und sollte diesen gegen schlechte Spieler ausnutzen. So kann man auch mit schlechten Karten viele Hände schon vor dem Flop gewinnen und nach dem Flop kann man seine Strategie sehr profitabel an den Gegner anpassen! Wie wir gelernt haben gilt der allgemeine Grundsatz: "Je später die Position, desto mehr Karten werden gespielt!" Wenn ihr dies verinnerlicht habt, dann werdet ihr erfolgreicher Poker spielen können!