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  1. #1
    IndexP ist offline Super-Moderator
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    Standard Auszahlungsmoral, Auszahlungswege und Auszahlungsdauer in Online-Casinos

    Wie in einem Blog üblich, wird dieser Beitrag jetzt keine allumfassende Übersicht aller möglichen Casinos und deren Auszahlungszeiten - sondern eher eine persönliche Betrachtung sowohl meiner kürzlichen Erfahrungen mit Casino-Auszahlungen, als auch Geschichten, die schon etwas länger zurückliegen.

    Ich hatte mir dann überlegt, wie man die Beiträge thematisch am besten sortieren kann - und habe mich dann dafür entschieden, im wesentlichen zeitlich nach der Auszahlungsdauer zu staffeln. Quasi von Null bis unendlich...

    Genau genommen müßte es grad andersrum heißen (also von unendlich bis null) - aus journalistisch-taktischen Gründen (ala "Das Beste kommt zum Schluß" oder "Für das Finale immer noch was Positives aufheben") starte ich mit den eher schlechten Erfahrungen.

    Ach ja, bevor ich den Hinweis vergesse: Kommentare oder eigene Erlebnisse anderer User sind ausdrücklich erwünscht...

  2. #2
    IndexP ist offline Super-Moderator
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    1. Sportwetten-Büro "NoJuice" über Nacht insolvent - Geld futsch

    Wenn man das Wort "Casinos" wörtlich nähme, würde dieses Erlebnis gar nicht mit dazu gehören. Das Geld habe ich nämlich in einem reinen Sportbüro (also ohne angeschlossenes Casino) eingebüßt. Sei es drum...
    Da es aber mein mit Abstand höchster Verlust war, und außerdem einen tiefen Einschnitt in meine Sportwett-Aktivitäten darstellte, gehört es dann doch hierher.

    (Nicht nur) mit dem Abstand von ca. 9 Jahren betrachtet - "No Juice Sports" war einfach ein 'too good to be true' Sportsbook. 'Too good to be true' heißt in dem Fall: Gute Bonus-Angebote und eine niedrige Sportsbook-Marge. Und bevor hier jemand falsche Vorstellungen bekommt: 10% oder 20% Bonus gelten in Sportbüros schon als gute Boni...

    Und bezüglich niedriger Marge folgende Erläuterung: Statt der üblichen amerikanischen (-110)/(-110) Auszahlung (die europäische Darstellung in Form von 1,9/1,9-facher Auszahlung auf Handicap ist den meisten vielleicht vertrauter - aber ich habe eben damals vor allem auf amerikanische Sport-Events gewettet) - NoJuiceSports versuchte es mit einem (-105)/(-105) Handicap. Also genauso viel wie der low-margin Veteran Pinnacle Sports (der aber im Gegenzug dafür keine Boni anbietet). Oder anders ausgedrückt: (-110)/(-110) Sportsbooks arbeiten mit einer Marge (= das Pendant zu dem Hausvorteil in Casinos) von ca. 5%; Pinnacle begnügt sich mit ungefähr 2,5%. Woraus dann alle sonstigen Kosten wie Hardware, Software, Kundendienst, Zahlungsgebühren und das Buchmacher-Risiko bezahlt werden müssen.

    NoJuice wollte mehr: Niedrige Gebühren für die Spieler gespickt mit zusätzlichen Bonus-Angeboten. Und das war noch nicht alles...
    Für ausgewählte Spiele (laut meiner Erinnerung: eins wochentags, mehrere am Wochenende) machte "NoJuiceSports" dann seinem Namen alle Ehre. Keine Marge, kein Hausvorteil- eben "no juice".

    Gestartet 2004 oder 2005, ging das durchaus ein paar Monate gut. Der Support war fix, die Auszahlungszeiten schnell bis akzeptabel. Und bevor Casinospieler von 2005 hier falsche Vorstellungen bekommen: Als 'schnell' in Sportbüros galten Auszahlungszeiten von mehreren Stunden - als 'akzeptabel' waren 2 Tage Dauer anzusehen.

    Rückblickend muß man wohl sagen, daß NoJuice ganz sicher von Anfang an Verluste geschrieben hat - und spätestens nachdem die Rücklage aufgebraucht war, ausstehende Auszahlungen mit frisch eingezahltem Geld anderer Spieler bezahlt hat. Also die gleichen Konsequenzen wie in einem klassischen Schneeball-System - den Letzten beißen die Hunde...

    Jedenfalls, Anfang/Mitte Juni 2006 brach das Kartenhaus dann ohne Vorwarnung zusammen.
    Anzumerken ist noch, daß ich zu dieser Zeit massiv sogenanntes 'Matched Betting' oder 'Hedging' betrieben habe. Das heißt, in Sportsbook A (z.B. Pinnacle) die eine Seite der Wette plaziert habe - und in Sportsbook B (=NoJuice) die Gegenseite 'gehedged' habe.
    Mein großes Pech dabei: Ausgerechnet in den Tagen vor der Insolvenz von "NoJuice" hatten meine Wetten dort fast alle gewonnen - und die Gegenwetten in den wirklich seriösen Bookies fast alle verloren. In den Tagen vor der Insolvenz wanderten also einige Tausend Dollar von Pinnacle zu 'NoJuice'. Und mit der Insolvenz von NoJuice war dann gar nichts mehr davon da...

    Ich weiß es noch genau: Ich wollte mich morgens in meinen NoJuice-Account einloggen, um die Ergebnisse der vergangenen Nacht zu checken; aber da war keine Webseite mehr...Offline genommen.
    Und nur wenig später machte dann die Nachricht von der "NoJuice"-Insolvenz auf dem Portal von Sportsbookreview.com (einem bekannten Ratingsystem für Sportbüros) und in den diversen Sportwetten-Foren die Runde.

    Und da ich vorhin von einem 'tiefen Einschnitt' bezüglich NoJuiceSports gesprochen hatte: Ja, ich hatte vorher schon den einen oder anderen Dollar verloren in nicht-auszahlungswilligen Sportsbooks. In Summe machten diese kleinen unangenehmen Erfahrungen ca. ein Viertel meiner Sportsbook-Verluste aus - die Insolvenz von "NoJuice" alleine sorgte für das restliche Dreiviertel.

    Das ganze hatte dann auch deutliche Konsequenzen für meine Sportwetten-"Karriere": Der UIGEA-Erlaß des amerikanischen Kongresses (welcher US-Bürgern das Online-Wetten und Online-Spielen ab Oktober 2006 quasi verbot) machte den Wind im bis dahin amerikanisch-dominierten Sportwetten-Markt nochmal um einiges rauer - und bildete zusammen mit den Verlusten aus der Insolvenz von 'NoJuiceSports' damit mehr oder weniger den Sargnagel für meine Sportwetten-Aktivitäten.
    Geändert von IndexP (12.06.2015 um 18:59 Uhr)

  3. #3
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    2. Redbet - nur Einzahlung erstattet, Bonus und Gewinne gecancelt - letztendlich selber schuld

    Redbet ist eines der inzwischen doch recht zahlreichen NetEntertainment Casinos. Ich hatte mich ursprünglich im April 2010 dort angemeldet, eine Session gespielt, mit leichtem Verlust eine Auszahlung beantragt und auch erhalten. So weit, so gut - aber danach geriet das Casino etwas in Vergessenheit.

    Keine Ahnung, wie ich im Juli 2012 dann wieder auf das Redbet Casino aufmerksam geworden bin - möglicherweise durch das kleine Bonus Angebot (20 Euro Bonus für eine 40 Euro Einzahlung), welches man mir Ende Juli 2012 offeriert hatte. Gespielt und verloren. Anfang August folgten dann zwei weitere Bonus Angebote - jetzt schon besser und auch höher. Wieder gespielt, wieder verloren.

    Mitte August dann ein weiteres Bonus Angebot bekommen (50 Euro Bonus für 100 Euro Einzahlung) - mein übliches Spiel ("Bloodsuckers") und meine üblichen Setzhöhen gewählt. Und dieses Mal innerhalb der ersten 5 Bets einen Gewinn größer als 1500 Euro getroffen.

    Ich weiß nicht, welcher Teufel mich dann geritten hat, nochmals einen Blick in die Bonusbedingungen zu werfen. Um dort mit Entsetzen folgenden Satz zu finden:

    3. The highest bet allowed when using bonus money, until the wagering requirement has been fulfilled, is 5 euro (50 SEK) per spin and 50 eurocent (5 SEK) per betting line.
    Ooooopssss...
    Was nun?
    Ich hatte noch endlos viel Bonus-Umsatz vor mir - habe also erstmal meinen Einsatz auf die erlaubten 5 Euro begrenzt und damit die Umsatzbedingungen erfüllt. So nach dem Motto: Vielleicht hat es ja keiner gemerkt??

    Tja, und dann habe ich dummerweise noch einen zweiten Fehler begangen: Statt die zu dem Zeitpunkt erreichten gut 1500 Euro erst mal auszuzahlen, und zu schauen, was dann kommt - habe ich einfach mit 5er Einsätzen weitergespielt - und mit einigem Glück nochmals fast 800 Euro dazu gewonnen.

    Von dem nun erreichten Guthaben (ca. 2300 Euro) wollte ich mir 850 Euro auszahlen lassen - aber die Strafe kam relativ prompt: Unter Hinweis auf die Mißachtung der Bonusbedingungen wurden mir sämtliche Boni und Gewinne aberkannt, die Auszahlung gecancelt - und im Konto fand sich nur noch der Betrag meiner ursprünglichen Einzahlung. Mehr als 2000 Euro hatten sich damit in Luft aufgelöst.

    Was bleibt festzuhalten?

    a) Bonusumsatz, erlaubte Spiele - alles schön und gut. Aber die Begrenzung von Setzhöhen auf sinnlos niedrige Werte empfinde ich als Frechheit der Casinos. 50 Cent pro Linie, 5 Euro Maximal-Bet - das will doch nicht jeder, oder? Ja, ich habe meine Lektion gelernt - Bonus AGB sind nun mal Bonus AGB. Wenn das Casino diese auch gnadenlos durchsetzt, Pech gehabt. Oder wie im Titel angedeutet - selber schuld.

    b) Und trotzdem muß man den entsprechenden Casinos hier eine gewisse Absicht unterstellen...Ich hatte ja schon vor der vermeintlichen Gewinner-Session mit (unerlaubt) höheren Einsätzen gespielt und verloren - die dazugehörigen Einzahlungen wurden "selbstverständlich" nicht erstattet. Da gilt dann das Motto: "Verloren ist verloren"...
    Und zum Thema "Absicht" noch ein zweiter Punkt: Es wäre technisch von Casino-Seite ohne weiteres möglich, bei Vorhandensein von Bonusgeld die maximale Setzhöhe software-seitig auf den erlaubten Wert zu begrenzen. Wird natürlich nicht gemacht...

    c) Worin bestand jetzt der oben schon erwähnte zweite Fehler meinerseits?
    Ganz einfach: Nach der ersten winning Session und einem Kontostand von ca. 1500 Euro hätte ich auszahlen können....ja müssen. Klar hätte mich auch hier die Keule der Streichung aller Boni und Gewinne getroffen - die folgende winning Session (mit plus 800 Euro) wäre dann aber mit "sauberem" Geld passiert - und nicht dem vergifteten Bonus-Geld...

    Seitdem freuen sich andere Casinos über mein Geld, das Redbet Casino habe ich logischerweise nie wieder betreten.

    Und was kann man daraus lernen?

    Klar, kann man mit so einer Aktion mal "durchrutschen" - aber auch wenn's schwer fällt - das Lesen der Bonus AGB ist einfach unersetzlich.

  4. #4
    IndexP ist offline Super-Moderator
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    3. Cirrus Casino - monatelang meinen Auszahlungen hinterher gelaufen

    Wie schon oben angedeutet, die Erlebnisse werden langsam positiver. Immerhin reden wir jetzt schon nicht mehr über Nicht-Zahlungen - und trotzdem hat mich dieses Erlebnis für mein weiteres Spieler-Leben geprägt.

    Passiert ist mir das ganze im Jahre 2005, also auch schon wieder 10 Jahre her. Und damit auch noch im ersten Drittel meiner Spieler-Karriere - darf man also gern noch als Lehr-/Lern-Jahre abheften.

    Die Gruppe der RTG Casinos hatten damals schon einen schlechten Ruf - manche/viele waren als Nicht-Zahler oder Spät-Zahler bekannt. Im Falle von Cirrus Casino gingen die Meinungen recht weit auseinander - und ich selbst hatte bis dahin bei Cirrus mit kleineren Auszahlungen eigentlich gute Erfahrungen gemacht.

    Die damalige Managerin des Cirrus Casino, Emily, hatte mir einen 100% Bonus auf meine Einzahlung angeboten. Ich also etwas Geld zusammengekratzt - und einen ordentlichen Batzen eingezahlt. Die Bonusbedingungen waren nicht ohne, aber grad noch okay - außerdem reizten noch ein paar weitere Goodies (Cashback, falls man verliert, etc.). Also, eigentlich mal wieder eine too good to be true Offer. Wobei Cirrus damals aber dafür bekannt war, solche Offers immer wieder einzelnen Spielern zu unterbreiten.

    Also, drauf los gespielt, die Umsatzbedingungen erfüllt. Erst lief es ganz gut, zum Schluß hatte ich dann aber übles Pech beim Spielen - und lag am Ende nur noch einige Hundert Dollar über meinem Einzahlungsbetrag. Naja, immerhin nicht verloren.

    Natürlich hatte Cirrus Casino auch damals schon gewisse Auszahlungslimits - an die Details (wieviel pro Auszahlung oder pro Woche) kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Auf jeden Fall hätte die gesamte Auszahlung nicht länger als vier Wochen dauern dürfen.

    Die Realität sah dann aber so aus, daß es mich über ein Dreiviertel-Jahr kostete, wieder an mein Geld zu kommen. Verbunden mit unzähligen Chats, Vertröstungen, Nachfragen, Entschuldigungen seitens des Casinos, Märchen-Geschichten, Lügen, Verzögerungen, nicht eingehaltenen Versprechen, usw.
    Was mich das damals an zusätzlicher Zeit im Nachgang gekostet hat...unglaublich!

    Was ich damals gelernt habe:

    A) Die Cirrus Erfahrung war mir eine Lehre. Seitdem habe ich es eigentlich erfolgreich geschafft, mich von halbseidenen Casinos mit schlechtem Service und unklaren Auszahlungszeiten fern zu halten. Wenn man diverse Beiträge, Posts, Bewertungen und Reviews zu Casinos u.ä. von mir hier in diesem Forum liest - nicht erst seit diesem Erlebnis stellt die Auszahlungs-Mentalität und Auszahlungsdauer einen eminent wichtigen Baustein meiner Casino-Urteile dar.

    B) Die zweite Konsequenz: Bis noch mal auf ein kurzes Intermezzo im InetBet Casino (auch RTG Casino; galt aber als hochseriös mit Auszahlungszeiten teilweise im Minuten-Bereich) war Cirrus auch mein letztes Spiel in einem RTG Casino. Die RTG Software habe ich damals eigentlich gemocht - aber meine Zeit und meine Nerven waren mir eigentlich zu schade, um bei einer Software-Schmiede zu gamblen, die so viele schwarze Schafe unter ihren Kunden hat. Und mit dieser Meinung (Software top, Seriösität flop) stand und stehe ich wohl nicht alleine...
    Geändert von IndexP (02.07.2015 um 00:34 Uhr)

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