Um mich mal zum Thema Ossis zu äußern...:



Es gibt so verschiedene Sachen, die mich bei Ossis stören...und andere Dinge, die mich bei Wessis ankotzen.

Sicher, man kann nicht alle über einen Kamm scheren...aber Tendenzen gibt es schon..die sind auch nach 15 Jahren nicht verschwunden.



So ganz unrecht hat der Ede ja nicht.

Was mich bei meinen eigenen Landsleuten inzwischen tierisch ankotzt - ist diese ausgeprägte Jammer- und Frust-Mentalität.

Zum kleineren Teil mag das durchaus berechtigt sein - nicht weit von hier wird man doch tatsächlich für 4€/h als Bäckerei-Verkäuferin eingestellt bzw. für 6500€(!) Jahresverdienst für eine Vollzeitstelle in der Textilbranche. In manchen Ecken hier gibt es wirklich frühkapitalistische Verhältnisse - wie ich sie selbst in den 'ärmeren' Landstrichen Westdeutschlands nicht gesehen habe.



In den meisten Fällen handelt es sich aber um eine Verhaltensweise, die man so auch im Westen findet - dort allerdings nicht so ausgeprägt:

Es geht einem selber gar nicht soooo schlecht, meinetswegen auch knapp unter Durchschnitt. Seltsamerweise wird aber die allgemeine Lage und die Zukunftsaussichten als schlecht beurteilt.

Deutschland ist für diesen Pessimismus inzwischen in der ganzen Welt "berühmt" - leider.



Dazu kommt (muß man ganz klar sagen...), daß den meisten Ostdeutschen klares und rationales politisches Denken und Handeln fehlt.

Woher soll man es auch lernen, wenn genau das in der DDR dem Normalbürger abgenommen wurde.

Ossis nehmen halt die Sonntagsreden/Wahlkampf-Versprechen noch deutlich ernster (anstatt auf kritische Distanz zu gehen...) - und fallen auch auf Parolen/Schlagworte eher herein, anstatt die Machbarkeit kritisch zu hinterfragen...

Komisch, in der DDR hatte man doch auch keinen Pfifferling mehr drauf gegeben...



Und nicht zuletzt sind die Ossis im allgemeinen noch deutlich 'linker' als die Wessis - der Gedanke der 'Gleichmacherei' ist eben nicht so schnell aus den Köpfen rauszubekommen.