Die Entwicklung des Glücksspiels in Deutschland
Glücksspiel ist in Deutschland bereits seit langer Zeit verboten, wenn keine behördliche Genehmigung vorliegt. In den letzten Jahren gab es jedoch hitzige Debatten darüber, ob diese Bestimmungen nicht abgeschafft oder zumindest gelockert werden sollten – und Schleswig-Holstein hat jüngst einen Vorstoß auf diesem Gebiet gewagt.
Die Geschichte des Glücksspiels in Deutschland
Die moderne Zeit des Glücksspiels begann Mitte des 19. Jahrhunderts, als bekannte Spielbanken wie diejenigen in Baden-Baden, Bad Homburg oder auch Bad Pyrmont ihre Tore öffneten. Diese Spielbanken existieren teilweise heute noch und sind die einzigen Orte, an denen bestimmte Glücksspiele gespielt werden dürfen – wie etwa Poker. 1872 wurden alle Spielbanken im damaligen Kaiserreich geschlossen, doch sie nahmen ihren Betrieb 1933 wieder auf.
Inzwischen ist in Deutschland das Glücksspiel als eine Tätigkeit definiert, die einen materiellen Einsatz erfordert, um einen möglichen Gewinn zu erhalten. Aus diesem Grund sind Gewinnspiele im Fernsehen beispielsweise erlaubt – denn dort gibt es Geld- oder Sachpreise zu gewinnen, welche keinen vorherigen Einsatz (bis auf die Kosten für ein Telefonat) erfordern. Echte Glücksspiele hingegen sind verboten, wenn keine behördliche Erlaubnis vorliegt, was auf so gut wie alle Anbieter im Internet zutrifft – nur Schleswig-Holstein stellt seit kurzem eine Ausnahme dar.
Glückspiel in Deutschland heute
Seit dem Dezember 2012 ist es im nördlich gelegenen Bundesland Schleswig-Holstein möglich, als Betreiber von Internet-Glücksspielen Lizenzen zu erwerben, die es den Spielern und den Unternehmen erlauben, in diesem Bundesland legal zu spielen beziehungsweise Glücksspiele anzubieten. Damit ist es das erste Bundesland, das auch Unternehmen aus dem Ausland Zugang zum deutschen Markt gewährt. Dabei sind die Lizenzen jedoch an weitreichende Bedingungen geknüpft, welche die Betreiber erfüllen müssen. Bislang wurden auch nur zwölf Lizenzen vergeben, obwohl es natürlich sehr viel mehr Anbieter gibt. Vorerst soll diese Zahl jedoch nicht überschritten werden, außerdem sollen bereits etablierte Anbieter bevorzugt werden, was den Neueinstieg in diesen Markt erschwert.
Einer Abschottung wie in anderen Ländern kommt diese Regulierung übrigens nicht gleich. Während in Ländern wie Italien oder Frankreich nur mit Spielern aus dem eigenen Land gepokert werden kann, dürfen Spieler aus Schleswig-Holstein weiterhin global spielen. Über Absichten, den deutschen Markt in der Zukunft zu schließen, ist glücklicherweise ebenfalls nichts bekannt.
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