Legales Glücksspiel in Deutschland und dem europäischen Ausland
Das Spielen um echtes Geld in Deutschland ist auf den meisten Seiten prinzipiell verboten – doch wirklich kümmern will sich um die Durchsetzung des Verbotes niemand. Zwischen Deutschland und gerade dem europäischen Ausland gibt es dabei teilweise gewaltige Unterschiede in der Rechtsprechung, die insbesondere im Pokerbereich zu finden sind.
Illegal – aber nicht verboten?
Nach deutschem Recht ist das Spielen auf Seiten, die etwa Online Poker anbieten, verboten, solange der Betreiber nicht über eine gültige Lizenz für die Bundesrepublik Deutschland verfügt – und das betrifft derzeit fast alle Anbieter (mehr dazu im folgenden Absatz). Das Problem an dieser Gesetzlage ist, dass Deutschland mit diesem Verfahren gegen geltendes EU-Recht verstößt, und die EU stellt nun einmal die höhere Instanz dar. Aus diesem Grund ist bis heute auch kein einziger Fall bekannt, in dem deutsche (und ausländische) Spieler auch nur angeklagt wurden.
Im Ausland hingegen haben Regulierung häufig für eine legale Öffnung des Marktes gesorgt. Italien und Frankreich etwa bieten Spielern und Betreibern einen liberalen, aber auch abgeschotteten Markt an – was bedeutet, dass die Spieler in diesen Ländern nur mit anderen Personen aus demselben Land spielen dürfen. Auch behalten die Betreiber in diesen Ländern für die kleinere Spieleranzahl mehr Geld pro Spiel ein. Es ist also für die Spieler zweifelhaft, ob dieses Verfahren besser ist – doch immerhin ist es legal.
Ausnahme Schleswig-Holstein
Das nördliche gelegene Bundesland hat jüngst Lizenzen an zwölf Betreiber verliehen, die seitdem legal Glücksspiele in diesem Bundesland anbieten und bewerben dürfen. Dabei handelt es sich auch nicht nur um reine Pokerbetreiber, sondern auch um „normale“ Casinos mit Automaten, Roulette, Black Jack und so weiter. Hintergrund der Legalisierung ist natürlich auch das Interesse des Landes, an den Einnahmen durch hohe Steuerauflagen mitzuverdienen. Ob sich der Steuersatz auf horrende 80% beläuft, wie es von den Spielbanken verlangt wird, ist leider noch nicht bekannt.
Mit dem Beitritt von Schleswig-Holstein in den legalen Glücksspielmarkt ist ein erster Schritt in Richtung rechtmäßiges Glücksspiel getan – wenngleich dies mit einigen kuriosen Auflagen verbunden ist. Ob dies ausschließlich zum Wohl der Spieler geschieht, ist fraglich, doch auf lange Sicht wird kein Weg um diese Maßnahmen herumführen.
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