Pokerpsychologie – In Your Mind
Kategorie:
Poker
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Pokerpsychologie – In Your Mind

Freitag, 19 Juli 2013 08:33    
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Egal ob beim Online Poker oder Poker im Casino – mittlerweile reicht es nicht mehr, einfach nur die Karten zu spielen. Heutzutage muss man immer auch den Gegner spielen. Man versucht also, die Eigenschaften und Gewohnheiten des Gegners zu seinem eigenen Vorteil auszunutzen und sich in dessen Lage zu versetzen. Auf Grundlage dieser gewonnenen Informationen kann man dann eine Entscheidung treffen, die schlussendlich zum Erfolg führen wird.

Dieser Artikel heißt nicht ohne Grund "In Your Mind", denn um die richtige Entscheidung beim Pokern in jeder Situation gegen jeden Gegner zu treffen, muss man quasi in das Gehirn seines Gegenübers eindringen. Dies ist natürlich nicht gerade einfach und man muss immer ein gewisses Risiko eingehen, denn nichts ist sicher. Ein geübter und talentierte Spieler kann sich aber sehr gut in die Gefühlswelt seines Gegenspielers versetzen. Dazu nutzt er den Charakter, die Umstände, die Bewegungen seines Gesichts und jede Bewegung um letzendlich möglichst viele Informationen zu bekommen.

Der amerikanische Pokerprofi Phil Ivey ist in dieser Beziehung einer der besten Pokerspieler der Welt. Vielleicht habt ihr euch schon einmal dafüber gewundert, dass die Pokerspieler im Fernsehen immer nach der Reihe in die Karten schauen und nicht alle gleichzeitig. Dies hat einen Grund: Jeder Spieler zeigt unbewusste Reaktionen beim Anschauen seiner Karte. Da gibt es ein leichtes Zucken der Mundwinkel bei guten Karten oder eine nachdenkliche Stirn bei schwierigen Situationen. Diese sogenannten Reads möchte keiner der Spieler verpassen und deswegen beobachtet man in diesen Momenten seinen Gegner! Deshalb ist es auch für euch wichtig, dass ihr die Gegner in den kritischen Momenten beobachtet. Egal ob beim Anschauen der Karten, beim Setzen der Chips oder beim Erscheinen des Turns. Jede Information ist hier wertvoll!

Beim Online Poker gibt es leider keine visuellen Reaktionen zu bemerken. Die einzigen Infos sind die detailierten Statistiken, die uns die Pokerhilfsprogramme liefern, und gegebenenfalls der Chat mit Aussagen der Spieler. Hier muss man also vermehrt auf Stats, Gewohnheiten und Handverläufen aus der Vergangenheit achten und sich die Infos auf diese Weise sichern.

Alle Informationen sammelt man dann und auch die eigene Außendarstellung sollte bei der Entscheidung miteinbezogen sein. Man versetzt sich dann in den Gegner hinein. Die Fragen die man sich dann stellen könnte, wären beispielsweise: Was könnte mein Gegner bei einem Raise in der Höhe machen? Wie war seine Reaktion beim Anschauen der Hand und wie hat sich sein Ausdruck beim Anblick des Flops verändert? Wie hat er geschaut, als man selber erhöht hat? Was hat er beim letzten Mal gehabt, als er ohne Furcht dagesessen hat? Was für ein Charakter hat er und wie reagiert er wohl auf meinen Bluff?

Wie ihr also merkt, gibt es unzählige Fragen, die man sich stellen könnte, um dann aufgrund der gewonnen Informationen eine Entscheidung zu treffen. Wenn man dann nach dem Motto "In Your Mind" in den Gedanken des Gegenspielers lebt, dann hat man gute Chancen eine Hand zu gewinnen! Dies ist aber die hohe Schule des Pokerns und sie wird nur von den ganz großen Pokerstars beherrscht. Trotzdem solltet ihr jederzeit ein paar Gedanken daran verschwenden und vielleicht hilft euch dieser Artikel in der nächsten Pokerhand!

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