Ray Bitar bekennt sich schuldig - und wartet auf Spenderherz

 Ray Bitar, der vielen ambitionierteren Pokerspielern insbesondere als CEO des ehemaligen Full Tilt Pokers (vor der Übernahme durch PokerStars) in Erinnerung geblieben sein dürfte, wird sich demnächst vor dem Gericht als schuldig zu erkennen geben. Das zumindest hat Bitars Anwalt verlauten lassen. Die Verhandlung ist zunächst auf den 19. April festgelegt – eine Zeitspanne, die Bitar unter anderem mit der Suche nach einem Spenderherzen verbringen wird.

Ray Bitar umschifft Haftstrafe

Wir erinnern uns zurück: Im Zuge des Black Friday im Jahr 2011 wurde bekannt, dass unter anderem Ray Bitar selbst sowie einige andere involvierte Personen – darunter Chris Ferguson und Howard Lederer – Gelder der Spieler bei Full Tilt Poker genutzt hatten, um sich, salopp gesagt, ein schönes Leben zu machen. Da dies jedoch nach wie vor verboten ist, wurde Bitar in neun Punkten angeklagt, welcher er sich am genannten 19. April demnächst erwehren sollte. Zu einem aufsehenerregenden Prozess wird es jedoch nicht kommen.
Bitar hat nämlich bereits verkündet, dass er sich zumindest in zwei der neun Punkte schuldig bekennt. Weiterhin wird er 40 Millionen US-Dollar in Bargeld und Immobilienwerten verlieren, um einer Gefängnisstrafe zu entgehen. Mit diesem Deal scheint das US-amerikanische Department of Justice zufrieden zu sein, denn von einer Haftstrafe für Ray Bitar ist nicht mehr die Rede – was jedoch auch ganz andere Gründe haben könnte.

Rennen gegen die Zeit

Der ehemalige Chef von Full Tilt Poker leidet an einer gefährlichen Herzinsuffizienz, die ihn in den nächsten sechs bis zwölf Monaten mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % das Leben kosten wird. Einen Ausweg gibt es nur durch die Transplantation eines Spenderherzens – was jedoch im Gefängnis unmöglich gewesen wäre. Gegen Ray Bitar wäre mit einer Haftstrafe also im Prinzip ein Todesurteil verhängt worden, was bei aller Wut aufgrund der gestohlenen Gelder doch ein wenig zu hart erscheint. Selbst nach der erwarteten Transplantation wird Bitar wohl nicht vollständig genesen.
Welche weiteren Auflagen oder Strafen Ray Bitar erwarten, ist natürlich noch nicht bekannt. Aktuell ist Bitar außerdem nicht reisefähig, so dass er selbst am 19. April nicht vor Gericht erscheinen und seine Schuld stattdessen per Video eingestehen wird. Erst anschließend wird das abschließende Urteil verkündet.