Pai Gow Poker
Pai Gow bedeutet „mach Neun" und stammt aus China. Ursprünglich war es eine der vielen Domino Versionen und schwer zu erlernen. Irgendwann wurde es irgendwo mit Pokerkarten gespielt, anstatt mit Dominosteinen, wahrscheinlich aus Mangel an eben diesen. Diese Mischung wurde schnell sehr populär, fand jedoch erst Ende der 1980iger Jahre den Eingang in die Spielkasinos von Las Vegas. Über Kalifornien, wo viele Asiaten leben und Pai Gow mit Leidenschaft spielen, wurde das Spiel in die Kasinos von Atlanta getragen. Dort wurde es mit noch viel größerer Begeisterung als in Las Vegas aufgenommen. In Europa ist Pai Gow Poker beinahe unbekannt, aber von denen die es kennen, wird es mit großer Leidenschaft gespielt. Und obwohl es immer noch nach dem alten chinesischen Spiel benannt ist, hat es doch damit nicht mehr viel gemein.
Regeln
Bei einer Partie Asian Poker, wie Pai Gow Poker auch genannt wird, können insgesamt sieben Personen teilnehmen, einer ist der Bankhalter, die anderen müssen gegen ihn setzten. Jeder Spieler kann bei zwei Coups hintereinander Bankhalter sein, danach ist der Spieler zur Rechten dran. Natürlich müssen nicht zwei Coups gespielt werden, es kann auch nur einer sein. Die Karten werden vom Croupier gemischt, er lässt abheben, danach werden jedem Spieler sieben Karten verdeckt zugeteilt.
Um herauszufinden, wer beginnt, bedient man sich eines uralten mystischen Domino Rituals; es wird einfach ausgewürfelt. Der Bankhalter, sowie die Gegenspieler teilen ihr Blatt in zwei Gruppen, eine „Back Hand/High Hand" mit fünf Karten, und eine „Front Hand/Low Hand" mit 2 Karten.
Dabei gleicht die Rangfolge der „hohen Hand" der üblichen Pokerkombination, mit einigen wenigen Ausnahmen. Zum Beispiel ist der höchste Straight Flush 10-B-D-K-A, ganz normal also, während der zweithöchste Straight schon die Kombination A-2-3-4-5 ist, der dritthöchste wiederum ist 9-10-B-D-K. Allerdings folgen die weiteren Straights (Straßen) der allgemein üblichen Ordnung. Jedoch nur, was den Kartenwert betrifft, die Farben spielen keine Rolle beim Pai Gow Poker. Als weitere Besonderheit muss angemerkt werden, dass Pai Gow Poker mit 53 Karten gespielt wird. Ein Joker ist mit im Spiel und darf eingesetzt werden um einen Royal Flush, Straight Flush, Flush oder Straight zu bilden. Aber „The Bug" wie der Joker genannt wird, darf auch als Ass eingesetzt werden, also nicht gleich den Colt zücken, wenn der Gegner sagt, er habe fünf Asse, das ist durchaus möglich beim Pai Gow Poker und selbstverständlich die höchstmögliche Kombination.
Die „niedrige Hand" gibt es als „Pairs" von Ass als höchstes bis zur Zwei als niedrigstes gezählt oder als „No Pair" wobei wieder die höher Karte den Ton angibt. Bei der niedrigen Hand gibt es weder einen Flush noch einen Straight, da aufeinander folgende oder gleichfarbige Karten nicht extra bewertet werden. Außerdem muss die niedrige Hand immer in der Rangfolge unter der hohen Hand stehen. Wenn alle Spieler damit fertig sind, die Karten zu sortieren, und diese auf den entsprechenden Feldern des Tisches verdeckt abgelegt haben, deckt der Bankhalter auf und die Abrechnung folgt.
Gewinnen
Da jeder Spieler für sich gegen den Bankhalter spielt, ähnlich wie bei Blackjack, muss ein Spieler, um zu gewinnen, sowohl eine hohe Hand als auch eine niedrige Hand vorzeigen, die mehr wert ist als die des Bankhalters. Der Gewinn entspricht der Höhe des Einsatzes, doch muss nicht wie beim klassischen Pai Gow 5% als Taxe abgegeben werden. Haben sowohl Bankhalter als auch Spieler jeweils nur ein höherwertiges Blatt, so zählt das als Push (sprich Pasch), also ein Unentschieden. Kann der Bankhalter jedoch beide Hände für sich entscheiden oder bei beiden einen Push herausschlagen, hat er gewonnen, allerdings muss der Bankhalter immer 5% als Taxe abgeben.
Strategien
In Kasinos existieren für das Pai Gow „Hausregeln". Ist der Croupier der Bankhalter, so muss er sich an diese Regeln halten. Wird ein anderer Spieler Bankhalter, so muss er sich nicht an die „Hausregeln" halten, es wird jedoch empfohlen.
Hier nun einige Tipps für den Bankhalter/Spieler. Hat er kein Paar, so sollte er seine höchste Karte in die hohe Hand geben und die nächst höhere in die niedrige Hand, hat er jedoch ein Paar, so kommt dieses in die hohe Hand, während die zwei höchsten Einzelkarten in der niedrigen Hand platziert werden. Bei zwei Paaren werden beide in die hohe Hand gesteckt, und die niedrige Hand bekommt wie zuvor die höchsten Einzelkarten. Allerdings werden unter folgenden Umständen die Paare geteilt. Zum Beispiel wenn ein Paar Siebenen oder höher sind und es kein Ass als Einzelkarte gibt. Oder wenn Paare aus Buben und Sechsen oder höher bestehen und es ein Ass gibt oder wenn es sich um ein paar Asse und ein beliebiges anders Paar handelt. Bei drei Paaren kommt das höchste Paar in die niedrige Hand, die beiden anderen in die hohe Hand.
Natürlich kann hier nicht jeder Trick oder Tipp wiedergegeben werden, dazu sind die Möglichkeiten einfach viel zu umfangreich. Aber Pai Gow ist ein faszinierendes Spiel, das wirklich einen größeren Bekanntheitsgrad verdient hat.
